18.11.2017 | 16.01.2018 | Kabinett Westbox

Ludwig Ehrler „Raster - Verschiebungen“


Angeregt durch Arbeiten von Horst Bartnig, die er in den 1970er Jahren zum ersten Mal sah, empfand Ludwig Ehrler (1939–2014) eine Art Befreiung – nun brauche er nicht mehr Arme und Beine auf der Bildfläche herum zu schieben, sagte er einmal rückblickend in seiner humorvollen, manchmal zum Drastischen neigenden Art. Er verlegte sich auf die Überlagerung und Verschränkung von rasterartigen Systemen mit aufeinander abgestimmten Farbklängen, Bewegungen und Größenverhältnissen – ein Prinzip, das er sowohl auf der Bildfläche wie auch im Raum anwandte. So gelangte er zu abstrakten, konstruktiv-konkreten Bildern, Objekten, Flächen- und Raumgestaltungen, denen eine strenge Logik zugrunde liegt, in denen aber die Interferenzen der geometrischen Formen und die Klänge der einander begegnenden Farben ein bei aller Logik komplexes bildnerisches Spiel entwickeln.

Ludwig Ehrler arbeitete bevorzugt an Gestaltungen für Räume und Architektur. Seine freien Arbeiten entstanden nicht selten im Vorfeld dazu oder gingen davon aus. Die Präsentation im Kabinett der Westbox zeigt eine Reihe von großformatigen detailliert ausgeführten Arbeiten auf Papier. Sie stehen als freie Arbeiten für sich, zugleich sind sie auch ein Ideenpool für Bilder und Farbgestaltungen.

Ludwig Ehrler studierte an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und arbeitete anschließend als freier Künstler in Halle (Saale). 1994 erhielt er eine Professur an der BURG, von 1998 bis zu seiner Pensionierung 2003 war er ihr Rektor.