25.02.2017 | 09.05.2017 | Das besondere Kunstwerk N° 13

HIOB

Hiob, um 1600, Holz, farbig gefasst, 118 x 83 x 18,5 cm, Foto: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Siegfried Gergele


Das Buch Hiob des Alten Testaments erzählt, wie Gott den Glauben und die Treue des frommen, wohlhabenden Hiob durch den Tod seiner Kinder, den Verlust seines Wohlstandes und schließlich mit einem widerwärtigen Aussatz prüft. Anders als vom Satan vorausgesagt, der meint, Hiob sei nur solange gottesfürchtig wie es ihm gut gehe, beklagt Hiob zwar sein Schicksal, wendet sich aber nicht von Gott ab.
So wird er schließlich geheilt, gelangt zu noch größerem Reichtum, und es werden ihm noch einmal zehn Kinder geboren. Das herausfordernde Schicksal des Hiob ist in der Literatur und in der Kunst vom Mittelalter bis in die Moderne häufig dargestellt worden, oft in Bildsequenzen, die dramatisch die Details des Geschehens ausmalen.

Die Szenerie des Reliefs folgt der Bildtradition: Um den kranken, auf einem Dunghaufen sitzenden Hiob haben sich seine Freunde und seine Frau versammelt, der Satan legt schon seine Pranke auf ihn. Im Hintergrund ist der Verlust seines Besitzes dargestellt. Das Relief eines unbekannten Künstlers und von unbekannter Herkunft wurde mit Spenden von Dr. Hanna Leistner und mit Unterstützung des Freunde und Förderer des Kunstmuseums Halle (Saale) e. V. teilrestauriert.

Dabei wurde partiell die ursprüngliche Farbigkeit auf einem weißen Poliergrund freigelegt, die in der Zeit des Barock gebräuchlich war. In diesem Zustand wird das Relief nun erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.