13.11.2016 | 29.01.2017 | Kabinett Westbox

Wasja Götze: INMITTEN - AM RANDE
Malerei und Anderes

Porträt B.E.G. oder Ich bin von Kopf bis Fuß, 1998, Öl auf Hartfaser, 100 x 60 cm, Foto: Friedrich Götze ©Wasja Götze

Im Zwiespalt oder Quo vadis G?, 1979, Öl auf Hartfaser, 107 x 79, Foto: Klaus E. Göltz, Halle (Saale) ©Wasja Götze

​Texas, 1976, Collage, Mischtechnik, Foto: Klaus E. Göltz, Halle (Saale) ©Wasja Götze


Zum 75. Geburtstag des halleschen Künstlers Wasja Götze präsentieren das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und das Kunstforum der Saalesparkasse eine retrospektive Ausstellung, die einen Überblick über das Werk des Künstlers von 1968 bis in die Gegenwart gibt.

Im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) steht die Zeit vor 1989 im Mittelpunkt der Kabinettausstellung im Westflügel der Moritzburg. Gezeigt wird Wasja Götze mit seiner künstlerischen Sprache der Pop-Art und seiner kritischen politischen Bildthematik, die in der Kunst der DDR einzigartig war. Götze nahm für seine farbigen Metaphern Anregungen von amerikanischen und britischen Pop-Art-Künstlern, wie Andy Warhol, Claes Oldenburg, Roy Lichtenstein, Peter Blake, Richard Hamilton oder David Hockney, auf. In seinen Gemälden und Grafiken brachte er mit den Mitteln der Pop-Art in collageartiger in sorgfältig durchgeführter Trompe-l’oeil-Malerei von starker Farbigkeit die politische und persönliche Situation, die Begrenzung und Überwachung, aber auch die Sehnsucht nach Freiheit von Leben und Kunst, nach Glück und Ungebundenheit zum Ausdruck.

Neben seiner Tätigkeit als Maler und Grafiker trat Wasja Götze auch als Liedermacher, Bänkelsänger und Initiator von privat organisierten, jedoch öffentlich wirkenden Ereignissen in Erscheinung, in denen sich wie in seiner Malerei seine unangepasste Kunst- und Lebensweise deutlich äußerte. Damit zog er die Aufmerksamkeit der Kulturfunktionäre und der Staatssicherheit auf sich. Sowohl als Maler und Grafiker als auch mit seinen Aktionen wurde Wasja Götze zu einer einzigartigen Persönlichkeit in der alternativen Kunstszene der DDR.

Der Ausstellungsraum im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) macht mit einer dichten Hängung von Gemälden und Grafiken aus der Zeit vor 1989 sowohl das künstlerische Schaffen wie auch das Lebensgefühl des Künstlers sichtbar, das seinem Humor, seiner Lebenslust und Fantasie keine Grenzen setzen lassen wollte. Die Präsentation wird erweitert durch dokumentarisches Film- und Fotomaterial von Aktionen und privaten Ausstellungen.

Die zeitgleich stattfindende Ausstellung im Kunstforum der Saalesparkasse schließt chronologisch an die Präsentation im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) an und ist dem Werk des Künstlers nach 1989 bis in die Gegenwart gewidmet.

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Hasenverlag eine Publikation mit Essays von Andreas Hüneke (Potsdam) und Paul Kaiser (Dresden), mit Abbildungen der ausgestellten Werke sowie Fotos zur Zeitgeschichte, von Aktionen und Ereignissen, und der damit eng verflochtenen Biografie des Künstlers.


Mit freundlicher Unterstützung