19.03.2017 | 25.06.2017 | Nordflügel

Alexej von Jawlensky | Georges Rouault
SEHEN MIT GESCHLOSSENEN AUGEN

Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis, 1911, Öl auf leinenstrukturiertem Malkarton, 54 x 51 cm, Stiftung Im Obersteg, Depositum im Kunstmuseum Basel, Foto: Martin P. Bühler

Alexej von Jawlensky, Heilandsgesicht: Ruhendes Licht, 1921, Öl auf leinenstrukturiertem Malpapier auf Karton, 36 x 27 cm, Museum Wiesbaden, Foto: Museum Wiesbaden

Alexej von Jawlensky, Abstrakter Kopf: Herbstlicher Klang, 1928, Ölfarbe auf Leinwand, 43 x 33,5 cm, Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee, Foto: Zentrum Paul Klee, Bern


Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Französischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland, S. E. Philippe Etienne, und findet mit Unterstützung des Centre Georges Pompidou, Musée National d’Art Moderne, Paris, sowie unter Mitwirkung der Fondation Georges Rouault, Paris, und der Alexej von Jawlensky Archivio S. A., Locarno, statt.

Unter dem Titel SEHEN MIT GESCHLOSSENEN AUGEN präsentiert das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) 2017 weltweit zum ersten Mal in einer gemeinsamen Ausstellung die Œuvres zweier bedeutender Expressionisten: des in Deutschland und der Schweiz wirkenden gebürtigen Russen Alexej von Jawlensky (1864–1941) und des Franzosen Georges Rouault (1871–1958).

Der Fokus ist auf die Figurenbilder beider Künstler gerichtet, bei denen auffallende Parallelen zu beobachten sind und die in beider Schaffen unabhängig voneinander eine zentrale Rolle spielen und in serieller Weise bearbeitet wurden. Über die insistierende Befragung des Menschenbildes, das beide Künstler im Formalen zur strukturellen Verdichtung und an die Grenze zur Abstraktion und im Inhaltlichen zu einer Verinnerlichung und Vergeistigung führte, fanden Jawlensky und Rouault nicht nur eine jeweils eigene bildnerische Ausdrucksweise, sondern auch eine einzigartige Verbindung von aktueller Kunst und ursprünglichem religiösem Empfinden.

Die Ausstellung vereint mehr als 120 Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, darunter teils erstmals gezeigte Arbeiten und selten verliehene Gemälde u. a. aus dem Centre Georges Pompidou, Paris, dem Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, dem Musée des Beaux-Arts de Lyon, dem Kunstmuseum Bern, der Stiftung Im Obersteg im Kunstmuseum Basel, dem Kunsthaus Zürich, den Vatikanischen Museen, dem Museum Wiesbaden, den Staatliche Museen zu Berlin, den Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, dem Museum Folkwang, Essen, der Hamburger Kunsthalle, der Städtische Galerie im Lenbachhaus in München und der Staatsgalerie Stuttgart.

Nach den umfangreichen Ehrungen Alexej von Jawlenskys in Deutschland anlässlich seines 150. Geburtstages im Jahr 2014 präsentiert die Ausstellung SEHEN MIT GESCHLOSSENEN AUGEN Jawlenskys Arbeiten gemeinsam mit dem Werk Georges Rouaults, dessen Werk erstmals seit 1983 wieder in einer umfangreichen Präsentation in Deutschland zu sehen ist. Die besondere Gegenüberstellung beider Künstler bietet die einmalige Gelegenheit, das Werk zweier exzeptioneller Expressionisten kennenzulernen, die sich religiösen Fragen mit den Mitteln der modernen Kunst widmen.

Die Ausstellung wird kuratiert vom Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), Thomas Bauer-Friedrich, gemeinsam mit der schweizerischen Kunsthistorikerin, Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath.

Die Ausstellung wird flankiert von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm. Es erscheinen eine Audioführung für Erwachsene (2 €) sowie eine für Kinder- und Jugendliche (0 €) verbunden mit einem Booklet zum aktiven eigenständigen Entdecken der Schau.

Der Katalog erscheint im Michael Imhof Verlag und kostet 29,90 €. Diesen können Sie bei uns im Museumsladen kaufen oder hier bestellen.

Eintritt:
9 € | erm. 7 €

Mit großzügiger Unterstützung   

  

     



            
   
Parallel zur Ausstellung SEHEN MIT GESCHLOSSENEN AUGEN im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zeigt der Kunstverein “Talstrasse“ in seiner Kunsthalle unter dem Titel GEORGES ROUAULT. DIE REALITÄT DES LEBENS - GEORGES ROUAULT. LA RÉALITÉ DE LA VIE einen repräsentativen Überblick über das druckgrafische Schaffen des Künstlers, darunter den epochalen 58-teiligen Lithografie-Zyklus „Miserere“.