Das besondere Kunstwerk № 3

Einar Schleef (1944–2001)
Tagebuchbild „Panzersperren“


Einar Schleef (1944–2001)
Tagebuchbild „Panzersperren“, März 1986
Mischtechnik auf Leinwand

Einar Schleef, 1944 in Sangerhausen geboren, hat als Mann des Theaters Weltgeltung erlangt. Sein malerisches Werk hingegen, welches seit 2004 als Dauerleihgabe der Erben im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) bewahrt wird, ist weit weniger bekannt. Die Reihe der „Tagebuchbilder“ stellt neben den Telefonzellenbildern den wohl bedeutendsten Werkkomplex im Schaffen des Malers Einar Schleef dar. Hier trifft sich dieser mit dem Dramatiker. Mag das äußere Erscheinungsbild auch an Skizzen zu Szenenabläufen als Inszenierungshilfe erinnern, erreichen die Leinwandbilder eine hohe Eigenständigkeit im Zusammenklang von Text und Bild. Die Verwendung von Schrift im Bild ist eine durchaus geläufige Strategie der Moderne, doch in der Gleichwertigkeit beider Elemente erprobt Schleef eine neue gestalterische Verfahrensweise. Das Thema der Absperrung, der Mauer, zieht sich nicht nur wie ein roter Faden durch das malerische Werk Einar Schleefs, es ist Grundthema seiner gesamten Existenz. Insofern besitzt das Bild gerade in der Zeit, da wir an die Maueröffnung am 9. November 1989 erinnern, eine besondere Relevanz.

Ausstellung vom 29. September 2014 bis 23. November 2014