10.11.2016 | 29.01.2017 | Das besondere Kunstwerk N° 12

Wassily Kandinsky zum 150. Geburtstag

Wassily Kandinsky: Konzentriert, 1916, Aquarell, 34 x 25,5 cm, Foto: Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt


Vom großartigen Bestand an Aquarellen Wassily Kandinskys (1866–1944) im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) überstand nur dieses eine Werk den nationalsozialistischen Bildersturm im Jahr 1937. Von den Ende der 1920er Jahre unter Alois Schardt erworbenen acht Aquarellen wurden sieben als „entartete Kunst“ beschlagnahmt. Lediglich diese eine Arbeit konnte seinerzeit gerettet werden, was den besonderen Stellenwert deutlich macht, den sie heute für die Sammlung des Museums besitzt.

Das Blatt muss kurz vor des Künstlers Stockholm-Aufenthalt 1916 entstanden sein. Während in der entscheidenden Umbruchsphase vor dem Ersten Weltkrieg die Aquarelle Kandinskys meist der Vorbereitung der großen Gemäldekompositionen dienten, änderte sich dies 1914 mit seiner Rückkehr nach Russland. Die schöpferische Arbeit konzentrierte sich nun auf das Malen mit Wasserfarben. Dabei gelangte Kandinsky in dem Versuch, die Realität auf eine höhere, geistige Ebene zu transformieren, zu völlig ungegenständlichen, von Transparenz gekennzeichneten Schöpfungen von hoher malerischer Qualität. Hierfür ist das Aquarell „Konzentriert“, das anlässlich des 150. Geburtstages des Künstlers am 16. Dezember das abschließende „Besondere Kunstwerk“ in diesem Ausstellungsjahr ist, ein einzigartiges Beispiel.