10.10.2016 | 06.11.2016 | Kabinett Westbox
Marielies Riebesel - Textil
Im vergangenen Jahr erwarb das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) aus dem Nachlass der im März 2015 verstorbenen Künstlerin Marielies Riebesel 43 Objekte zunächst als Dauerleihgabe: drei Bildteppiche, darunter die beiden letzten 2013/14 entstandenen Arbeiten, den Bildteppich „Menschen“ aus dem Jahr 2003, eine großformatige Tuschezeichnung auf Vlies von 1985 und eine großformatige Applikation von 1974 sowie Studien, Entwürfe und Vorarbeiten für diese Werke. Weitere Werke aus dem Nachlass hat das Stadtmuseum Halle für die stadtgeschichtliche Sammlung als Schenkung übernommen. Im Rahmen des thematischen Schwerpunkts zur Textilen Kunst in Mitteldeutschland, dem im Herbst 2016 verschiedene Ausstellungsprojekte in Halle (Saale) gewidmet sind, präsentieren der Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt in Kooperation mit Bettina Riebesel in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) im Gedenken an die verstorbene Künstlerin Werke aus ihrem reichhaltigen Schaffen.
Marielies Riebesel (1934–2015), geboren in Bombeck bei Salzwedel in der Altmark, studierte von 1953 bis 1959 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und war von 1961 bis 1965 als Gestalterin in der Textil- und Gobelinmanufaktur Halle (Saale) tätig. Seit 1965 arbeitete sie freischaffend in Halle (Saale). Studienreisen führten sie u. a. nach Mittelasien, Polen, Italien, Paris und in die Schweiz. In ihrem Werk setzte sie sich intensiv mit der halleschen Tradition der Gobelinweberei auseinander und entwickelte diese in einer ihr eigenen Bildsprache weiter. 2006 gestaltete sie im Auftrag der Stadt Halle (Saale) einen Gobelin zur 1200-Jahr-Feier der Saalestadt, der sich heute im Stadthaus befindet.