Das Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt

Das Landesmünzkabinett verfügt über eine Universalsammlung von 35.000 Münzen und Medaillen. Schwerpunkte sind die mittelalterlichen und die neuzeitlichen Prägungen der mitteldeutschen Länder, insbesondere Anhalt, Mansfeld, Stolberg und Brandenburg-Preußen sowie die Sammlung moderner deutscher Kunstmedaillen. Hinzu kommt eine über 50.000 Geldscheine umfassende Sammlung mit dem Schwerpunkt deutsche Inflation.

In der Moritzburg befand sich von 1582 bis 1680 die erzbischöflich-magdeburgische Münzstätte. Bereits 987 hatte Kaiser Otto III. den Erzbischöfen von Magdeburg das Recht verliehen, auf dem halleschen Giebichenstein eine Münzstätte zu errichten. Wegen ihrer künstlerischen Qualität sind vor allem die dort unter Wichmann von Seeburg (1152–1192) geschlagenen Brakteaten bekannt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts besaß die Stadt Halle (Saale) eine Münzsammlung, die sich insbesondere mit der Gründung des städtischen Kunstmuseums ab 1885 entwickelte. Im Jahr 1950 entstand aus ihr und aus weiteren in Landesbesitz befindlichen Beständen das Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt. Die Universalsammlung umfasst Objekte von der Antike bis in die Gegenwart aus allen Kontinenten und Kulturen.

Das Münzkabinett ist der einheimischen Münzfundpflege verpflichtet. Es besitzt etwa zwanzig Schatzfunde aus der Region. Seit den fünfziger Jahren konzentriert sich die Arbeit auch auf die zeitgenössische deutsche Kunstmedaille.

Heute verfügt das Kabinett über eine Sammlung von nationalem Rang. Die Kunstmedaille wird als Sonderform der Reliefplastik als Teil der Bildhauerkunst betrachtet. Dementsprechend folgt die Sammlung vorwiegend kunsthistorischen Gesichtspunkten.